30.5.10

Die Verwendung des Namens Rudolf Steiners

Der Name darf nie vom Werk getrennt werden
Rudolf Steiner betonte, dass es große geistige Bedeutung habe, dass sein Name nie von seinem Werk getrennt würde.
Der aufmerksame Betrachter der Welt wird immer wieder feststellen, dass Wissenschaftler wie Diebe unterwegs sind und sich in seinem Werk das nehmen, was sie brauchen zu können glauben. Wie das gestohlene Auto erst umlackiert wird, bevor es weiter verkauft wird, so wird das Wort Steiners so weit umlackiert, dass es dem oberflächlichen Betrachter nicht auffällt, wo es herkommt. Und wenn mancher Politiker oder Wissenschaftler auch nicht selber der Dieb sein mag, so ist er vielleicht der Hehler, der dankbar das Diebesgut entgegennimmt und dann weiter verhökert.
Gerade auf dem Feld der Pädagogik kann man das deutlich erleben.
Die wissenschaftliche Redlichkeit setzt immer voraus, dass man nennt, wo und durch wen eine Idee zum allerersten Mal aufgetreten ist. Dadurch dass das nicht geschieht, wird verschleiert, welch ungeheuere Bedeutung heute schon die Anthroposophie für unsere Kultur hat. Man müsste einmal erforschen, wie unser Land, ja unsere Welt aussähe, wenn es die Anthroposophie nicht gäbe.
Ein bekanntes Beispiel sind die „Grünen“. Wie sehr haben sie alles beeinflusst. Alle Parteien haben heute die ursprünglichen Inhalte der Grünen übernommen. Der Bezug zu den Ideen Rudolf Steiners fiel schnell unter den Tisch. 

Der Name wird für Fremdes verwendet
Umgekehrt gibt es eine weitere geistig bedeutsame Gefahr. Menschen verwenden das Etikett „Rudolf Steiner“ und kleben es auf ihre eigenen, persönlichen Tendenzen. Sie geben vor, dass sie in einem Zusammenhang mit Rudolf Steiner und den anthroposophischen Ideen stünden, aber sie vertreten in Wirklichkeit nur ihre eigenen Ideen. Sie beugen und verbiegen gewissermaßen das Wort Rudolf Steiners, bis es ihnen selbst dient. Nicht sie dienen dem geistigen Ideal, wie es wäre, wenn man den Geist der Worte Steiners wirklich verstehen wollte. Sie missbrauchen seinen Namen.
Dadurch kommt eine ungeheuere Verwirrung in die Welt. Die Anthroposophie wird durch diese Menschen und Phänomene aufs heftigste verwundet.
Auch hier bemächtigt man sich des anthroposophischen Wortes, man entwindet es förmlich der anthroposophischen Bewegung und schleudert es von außen auf die Anthroposophie zurück. Das kann ganz unbemerkt geschehen, auch ohne dass eine solche Persönlichkeit sich äußerlich gegen die Anthroposophische Gesellschaft, vielleicht verhält sie sich sogar loyal, gibt vor, die Gesellschaft anzuerkennen. Aber in Wirklichkeit wirkt es doch desaströs. Andere wiederum sprechen davon, dass sie selber die rechte Anthroposophie verträten, dass sie sie weiter entwickelt hätten, dass sie sie modernisierten, entstaubten und „entsteinerten“.
Und dennoch, wie mit einem Speer verwundet diese Art des Umgangs mit dem Wort Steiners die warmen Herzensgefühle mancher Anthroposophen – wenn sie nicht stark genug sind.
Der Name und das Wort Rudolf Steiners, die selbst wie das helle, klare, lichte, scharfe Schwert Michaels in diese Welt gekommen sind und ernst und streitbar wirken möchten, sie werden so der Anthroposophie entwunden und wirken dadurch gegen sie.
Man wird durch diese Zusammenhänge im Bilde geführt zu Klingsor, der dem Gralskönig den Speer entwand und ihn damit verwundete. Da begann er dahinzusiechen. Weiter aber spendete der Gral – das Wort Rudolf Steiners – seine belebende, erhaltende Kraft. Wenn auch die Tragik unaufhörlich über der Gralsritterschaft schwebte.
Amfortas wollte in die Welt hinausziehen und das Böse bekämpfen. Sein Herz war nicht rein. Seine Moralität nicht stark genug. So musste er unterliegen. Er wurde durch seine eigene Waffe verwundet. Aber auch nur diese Waffe kann die Wunde wieder heilen.